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Natalie aktualisiert.
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- 13. März 2014 um 22:22 Uhr #36487
Florentine-Adam
MitgliedHallo!
Ich plane mein nächstes DIY-Board… dieses mal soll es so Öko wie möglich sein, sprich nur aus nachwachsenden und umweltfreundlichen, non-toxischen Stoffen und Materialien bestehen.Deswegen folgende Fragen:
-Kann mir jemand ein natürliches Harz empfehlen, das Epoxidharz von seinen Eigenschaften her
möglichst nahe kommt und kann mir am besten auch gleich noch dazu sagen, wo man das bestellen kann?-Hat jemand Erfahrung mit Grizzly-Harzen gemacht?
-Hat schonmal jemand ganz gewöhnliche Hanfleinen als Alternative zu Glasfasermatte verwendet? Oder
gibt es hierzu noch Alternativvorschläge (am besten gleich mit Shop ich habe viele Dinge
gefunden, aber of keine Shops, wo die verkauft werden)Ich freue mich über alle Tipps, Ideen und Anregungen!
LG
Flo 🙂13. März 2014 um 23:41 Uhr #141795jobu
TeilnehmerAls Idee,
notox produziert Boards aus recycelten Kernen mit Leinenmatten und ich glaube normalen Harz.
Bei:
http://www.viral-surf.com/shaper/en/other-fabrics/2034-tissu-de-lin-115-gr-m-largeur-8150-cm.html
gabs es mal Leinenmatten zu kaufen.14. März 2014 um 3:48 Uhr #141796BAZ
TeilnehmerMoin,
ich hab auch mal ein wenig mit „Ökomaterial“ herumexperimentiert.Harz:
Grizzleyharz selber habe ich nicht probiert, aber ein sehr ähnliches von anderem Hersteller (Dracosa, die existieren leider nicht mehr). War auch ein Epoxidharz auf Leinölbasis. Ich hatte sowohl ein 2 Komponentenharz als auch ein UV-Harz. Beide waren ok, im Vergleich zu herkömmlichen Harzsystemen allerdings weicher und dementsprechend das Laminat nicht ganz so stabil.
Eine Alternative ist vielleicht das hier:
http://www.timeout.de/verbundwerkstoffe/epoxidharze?custom_bio=48037
Ich glaube das ist das Harz was auch von „Kun tiqui“ benutzt wird. Ist zwar nicht zu 100% aus nachwachsenden Rohstoffen, aber wahrscheinlich von den Eigenschaften eher wie „normales“ Harz. Ich habs selber noch nicht getestet.Verstärkungsfaser:
Nach dem, was ich gelesen habe, kommen als Verstärkungsfaser für NFK Materialien vor allen Hanf-, Leinen/Flachs- oder Jutegewebe in Frage. Greenlight Surfsupply hatte auch mal Bambusgewebe im Programm, hat sich aber anscheinend nicht bewährt… auf jeden Fall gibts das nicht mehr.Verschiedene Hersteller bieten mittlerweile natürliche Verstärkungsfasern an, die wohl recht gut sein sollen. Bei r und g gibt es z.B. Flachsgewebe
http://shop1.r-g.de/kat/Faserverstaerkungen/NaturfaserMir war das zu teuer (Hanfgewebe auch) und ich habe bisher zwei Alternativen getestet.
Das erste und billigste war Jutestoff. Ich hab das Deck von einem Brett mit dem 2 Komponenten Leinölepoxid und dem Jutestoff laminiert. War sehr stabil aber auch schwer, weil ich keinen dünnen/leichten Jutestoff gefunden hab und das Zeug Harz geschluckt hat ohne Ende.
Das Brett wurde mir leider im ersten Urlaub geklaut, weshalb ich nicht wirklich viel dazu sagen kann. Ich habs wegen dem hohen Gewicht nicht nochmal probiert.Dann habe ich mir auf einer Stoffbörse mal ein paar Meter dünnen Leinenstoff („echtes Leinen“ ist aus Flachs) besorgt. War mit ca. 15€ im Vergleich zu Glasfaser zwar auch relativ teuer aber immer noch billiger als die „Profimaterialien“.
Ich habe ein Brett mit dem Leinenstoff und dem UV-Leinölepoxid gebaut. Ich habs in vergleichbarer Dicke wie Glasfaser benutzt und es ist ingesamt etwa gleich schwer wie ein Brett in herkömmlicher Bauweise. Leider ist es etwas weicher als „normal“. Dementsprechend hab ich schon einige Druckstellen auf dem Deck, aber es hält… mal sehen wie lange noch… Weil ich gleich alles (Harz und Verstärkungsfaser) geändert habe, kann ich nicht genau sagen, was der Grund für die schlechtere Stabilität ist… typischer Anfängerfehler beim Experimentieren…
Naja, ist also sone Sache mit dem Ökozeug, richtig gleichwertiges zur herkömmlichen Methode habe ich bisher nicht gefunden bzw. es war mir zu teuer.
Aktuell probier ich was in HWS-Bauweise, das ist schon von naturaus recht stabil, so dass die Faser und das Harz da nicht mehr die entscheidende Rolle spielt.Ich hoffe ich konnte ein wenig helfen und hab dich nicht zu sehr gelangweilt, wenn ich erstmal anfange zu schreiben, ist es schwer ein Ende zu finden…
Falls du Erfolg hast oder noch andere Alternativen findest, sag mal Bescheid, gern auch per PM.Netten Gruß,
Basti14. März 2014 um 15:39 Uhr #141813Florentine-Adam
MitgliedWow, das ist ja sehr ausfürhrlich! Vielen dank! Ich hatte den Thread deines Öko-Boardes gesehen. Der hatte mich unter anderem zu meinem Vorhaben inspiriert 😀 Es scheint da ja viele veschiedene Optionen zu geben. Ich werde mir mal Gedanken dazu machen und euch hier auf dem Laufenden halten 😉
Welches g/m² -Verhältnis hatte dein Jutegewebe?
Ich hatte soetwas gefunden:
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von http://www.amazon.de zu laden.
Das ist von der Stärke der verwendetetn Glasfasermatte sehr ähnlich. Denkst du, das zieht auch soviel Harz?
Liebe Grüße
Flo14. März 2014 um 17:31 Uhr #141818BAZ
TeilnehmerIch glaub der Jutestoff, den ich hatte, war auch ca 180 g/cm2 schwer. Wird also wahrscheinlich ähnliche Probleme geben. Anderes Problem an dem Sackleinen ist auch, dass das geringere Gewicht normalerweise dadurch zustande kommt, dass es gröber gewebt ist. Es sind also relativ große Lücken zwischen den recht dicken Fäden. Sieht man auch auf der Nahaufnahme, die ich gepostet hab. Dadurch hast du dann ein recht schlechtes Verhältnis von Faser zu Harz und die Stabilität kommt ja hauptsächlich von der Faser. Ich würde wenn überhaupt erstmal ne kleine Menge bestellen Sie und genauer anschauen / testen.
24. März 2014 um 17:14 Uhr #141948Florentine-Adam
MitgliedHey Basti,
was denkst du hierrüber?
http://www.timeout.de/verbundwerkstoffe/verstarkungsfasern/gewebe/leinen-koeper-gewebe-315g-m-breite-100-cmdas einschichtig mit greenpoxy55? meinst du, das taugt etwas, oder wird das auch tonnenschwer?
ALternativ gäbe es sowas ähniliches als 190g-Gewebe
http://www.timeout.de/verbundwerkstoffe/verstarkungsfasern/gewebe/leinen-ud-gelege-190g-m-breite-100-cm-rolle-100mHerzliche Grüße
Flo :silly:25. März 2014 um 19:14 Uhr #141967BAZ
TeilnehmerMoin Flo,
Sieht sehr interessant aus. Der Preis ist ja auch noch gerade annehmbar. Schreib denen am Besten mal ne Mail und frag, wie hoch der harzverbrauch ist. Konnte ich im Produktdatenblatt nichts zu sehen und das wäre ja der Wert, mit dem man abschätzen könnte, wie schwer das Ganze wird. Außerdem wäre auch interessant, wie stabil das dann im Laminat ist. Bei anderen Leinengeweben wird manchmal versprochen, dass es bessere Laminate als Glasfaser ergibt, so dass man da vielleicht auch mit weniger auskommt. Da sie es ja als Verstärkungsfaser verkaufen, sollten sie eigentlich Daten dazu haben.
315g/m2 ist natürlich nicht wenig. In summe zwar nicht mehr als zwei lagen Standardglasfaser, könnte aber beim Handlaminieren Probleme geben, weil es sich wahrscheinlich, trotz Körper, nicht gut um die rails legen lässt. Je dicker und schwerer, desto unangenehmer wird’s normalerweise. Von Glasfaser in der Gewichtsklasse würde abraten und lieber zwei dünner Schichten machen, aber keine Ahnung wies bei Leinen aussieht.
Das leichtere ist unidirektionales Gewebe… keine Ahnung, wie sich das so verhält. Ist wahrscheinlich in Faserrichtung stabiler?
Ich würde raten, schreib mal ne nette Mail und schilder was du vor hast. Bisher Hab ich nur gute Erfahrungen gemacht und die Leute in solchen Firmen sind ja auch dran interessiert, neue Anwendungen und Referenzen zu bekommen… vielleicht gibt’s sogar noch nen Sonderrabatt für Forschungsarbeit 😉
Netten Gruß,
Basti25. März 2014 um 21:31 Uhr #141968Florentine-Adam
MitgliedDanke für die schnelle Antwort Basti!
Ich werde berichten!Liebe Grüße
Flo28. April 2014 um 17:56 Uhr #142513Florentine-Adam
MitgliedHatte grade den perfekten Beitrag fertig, und plötzich ist er weg :angry:
Hallihallo!
Endlich mal wieder neuigkeiten von meinem Projekt.
Das Skelett meines Boards ist fertig, und muss jetzt nur noch ummantelt werden.
Dafür werde ich diesen Jutestoff:
http://www.easycomposites.co.uk/products/fabric-and-reinforcement/natural-fibres/jute-22-twill-290g.aspx
und dieses Harz verwenden:
http://suscomp.com/resins.htmErst kommt eine Ummantelungsjuteschicht, und anschließend das richtige Laminat.
Ich hoffe, das wird nicht zuuuu schwer. Das Gerüst wiegt bereits 4,4kp :unsure:Unten sind 4 Bilder des Boards im aktuellen Zustand.
4. Mai 2014 um 3:05 Uhr #142559BAZ
TeilnehmerDas sieht doch interessant aus. Vor allem das Harz hört sich doch vielversprechend an.
Hast du beides aus England bestellt? Wie viel Versandkosten hat es gekostet?
Das Brett willst du dann ungefähr so bauen, wie das Kanoe auf der Harzwebseite (Gerippe mit dem Stoff/Harz „bespannt“), oder?
Wie viele Schichten von dem Jutegewebe planst du?Wegen dem Gewicht würde ich mir erstmal keine grauen Haare wachsen lassen. Wird schon noch schwimmen. 😉
Bist du dir sicher, dass das Jutegewebe und das Harz zusammen funktionieren? Das UV-Harz braucht UV-Licht zum Aushärten und das Gewebe ist ja eher undurchsichtig… ist der Stoff dünn genug, dass das Harz auch auf der Unterseite und in den Fäden aushärtet?
Ich bin auf jeden Fall gespannt, wie es weiter geht.
4. Mai 2014 um 10:49 Uhr #142561Florentine-Adam
MitgliedHallo BAZ!
Ja, das kommt beides aus England. Mit Sustainable Composites (Harz) bin ich noch im Gespräch. Die Mindestbestellmenge sind 5 Liter, obwohl ich vermutlich weniger gebrauche, deswegen wird noch gehandelt, genauers folgt 😉 Das Jutegewebe bestelle ich diese Woche. Infos gibt’s dann auch 😉Ähnlich wie das Prinzip vom Boot, war mein Plan. Das nennt sich Skin-On-Frame.
Ich hatte vor erst eine Schicht Jute anzubringen, die an den Holz-Längs- und -Quer-Planken mit Harz fixiert und draufgespannt wird. Das wollte ich dann mit Baumwollflocken-verdicktem Harz füllen und härten lassen.
Anschließend kommt die 2. Schicht Jute, welche komplett mit unverdicktem Harz getränkt wird.
Das wär’s dann. Also zweischichtig ist mein Plan.
Ich habe bei Sustainable Composites angerufen und mich informiert. Die hatte das Boot mit Flax bespannt. Das ist wohl ähnlich transparent. Sie empfehlen jedoch, erstmal mit einem kleinen stück jute zu experimentieren.
Noch bin ich optimistisch 😀
Ich werde berichten. 😉Gruß
Flo4. Mai 2014 um 21:42 Uhr #142565Peter_Lee
Teilnehmerhallo shaperflo,
mit großem interesse verfolge ich deinen thread und finde deine idee toll.
ich habe mir auch so etwas mal vor langer zeit überlegt, nach dem vorbild
der skin on frame eskimo kajaks. ich habe auch einmal eines gebaut, nur leider
ist im wellengang das mini kajak gebrochen.zwischenzeitlich zwei hollow wooden surfboards gebaut, aber nicht laminiert,
nur geölt. es dringt zwar immer wieder wasser ein, aber ich lasse es halt
auslaufen. ich arbeite aber noch sehr an einer besseren lösung.deine idee hat es in einer anderen form (nicht öko) schon gegeben bzw. gibt
es. der dude hat aus pappkarton ein skelett konstruiert und es danach mit
einer folie überzogen, die er anschließend laminiert hat.ich finde es bei dir nur schade, dass du, wenn schon öko und ohne giftstoffe
anführst, du beim laminat ein auge zu machst, denn auch die von dir angeführten
harze sind nicht ökologisch einwandfrei. angefangen von der herstellung bis
zum endprodukt. es gibt außer leinölemischungen keine 100 % ökoharze für solche zwecke.
aber ich bin gespannt auf deine board und plane zwischenzeitlich eine adaptierung
deiner idee.liebe grüße! 🙂
4. Mai 2014 um 22:04 Uhr #142566Peter_Lee
Teilnehmerfalls du das prinzip noch nicht kennst, hier diese cardboard surfboards:
5. Mai 2014 um 18:50 Uhr #142576Florentine-Adam
MitgliedHey Peter_Lee,
Danke 🙂
das Cardboard kenne ich, das ist ’ne Supersache, finde ich 🙂 Auf youtube gibt es ein Video von ihm, wie er sein Board zusammensteckt, alles in Zeitraffer… Anschauen lohnt sich 😉„ich finde es bei dir nur schade, dass du, wenn schon öko und ohne giftstoffe
anführst, du beim laminat ein auge zu machst, denn auch die von dir angeführten
harze sind nicht ökologisch einwandfrei. angefangen von der herstellung bis
zum endprodukt. es gibt außer leinölemischungen keine 100 % ökoharze für solche zwecke.“Hier verstehe ich nicht ganz, ws du meinst mit „nicht ökologisch einwandfrei“. Ich würde mich auf jeden Fall über eine genauere Ausführung dieses Aspektes freuen, da ich mich für das Thema wirklich sehr interessiere, ist ja schließlich der Grundgedanke bei meinem Board.
Das soll keine Rechtfertigung sein, nur Information, vielleicht meinst du auch einen ganz anderen Aspekt:
Das Harz besteht laut Sustainable Composites aus 96% pflanzlichen Ölen. Der Restanteil ist eine Beimischung, damit das Harz bei UV-Bestrahlung aushärtet. Dieser Anteil soll aber auch non-toxisch und umweltfreundlich bzw. „schnell“ ökologisch abbaubar sein.
Ich habe mal in einem Bericht, ich meine es war im „Guardian“, bin mir aber nicht sicher gewesen, dass hierfür Stoffe auf Zitronensäurebasis verwendet werden sollen, da bin ich aber nicht vom Fach.
Jute wird in Europa angebaut und ist auch hier heimisch, das Gewebe ist ein reines Jutegewebe, insofern halte ich das für unbedenklich.Welche Art von Hölzern hast du für deine Hollowboards verwendet? Gibt es davon Fotos.
Herzliche Grüße!
Flo5. Mai 2014 um 19:09 Uhr #142577Florentine-Adam
Mitglied„es gibt außer leinölemischungen keine 100 % ökoharze für solche zwecke“
Kannst du mir mehr über diese Leinölmischungen erzählen? Sind die verwendtbar mit so einem Jutegewebe, wie ich plane? Sind das selbstgemischte Mischungen 😀 oder kann man sowas irgendwo kaufen?
8. Mai 2014 um 16:55 Uhr #142636Peter_Lee
TeilnehmerHallo ShaperFlo,
das Video von den Cardboard Surfboards kenne ich, echt arg und so langwierig. Ich habe bisher Le Tonkinois verwendet und mit etwas Fischöl vermischt. Es ist so, dass dieses Le Tonkinois vermutlich schon Jutte überdecken wird, aber du musst schon mit mindestens 7-10 Lagen rechnen, die du auftragen musst. Wenn die Jutte aber im Betrieb arbeitet, könnte es sehr problematisch werden. Unbedingt vorher testen! Es funktioniert sehr gut auf reinem Holz. Das Leinöl versiegelt schon sehr gut, ist aber nur bedingt schlagfest. Meine Holzarbeiten, auch Alaias, findest du in den Wooden Surfboards Threads. Da gibt es auch Fotos, wo ein Surflehrer vom Camino Surf, das Board (Sweet Potato Kopie) in Miniwellen surft.
Bezüglich diese Harze. Ich weiß nur aus Gesprächen mit diversen Stellen (leider liegt meine teils intensivste Recherche über 2 Jahre zurück), angefangen von Bioharz / Biofarben Herstellern in Deutschland (von denen habe ich Infos erhalten, lange bevor die Ökoboard Shaper ihre Websites von 100 % Öko auf fast Öko geändert haben) bis über zu Shapern, dass es keine rein ökologischen / giftfreien Harze gibt, die den gleichen widerstandsfähigen Effekt von Polyesterharz oder Epoxyharz haben. Die negativen Elemente bei diesen Harzen sind vor allem die Härter, auch bei den vermeintlich „grünen“ Harzen. Ich habe auch mal mit Tom Wegener gemailt, nachdem ich ihn beim Biarritz Surffestival gesehen habe und kurz angsprochen habe und auch er meinte, dass nur Alaias rein umweltfreundlich sind und non toxisch produziert werden. Am besten man baut sich Alaias aus heimischen Hölzern, die vom Forstschlag zum nahen Sägewerk gefahren werden und zum nächsten Händler. Wenn man aber z.B in Deutschland lebt und sich Paulownia Holz aus China holt, wird es auch fragwürdig, weil der Transport usw. auch nicht gerade die umweltfreundlichste Variante ist.
Es geht nicht darum, dass ich all diese Lösungen verurteile, schlecht rede usw., tue ich nicht, nur finde ich, dass diese „neuen“ Ökoboards als „toller“ verkauft werden, als sie wirklich sind. Kutiqui Surfboards finde ich persönlich sehr genial und soweit ich weiß, waren die Vorreiter in Sachen umweltfreundliche Surfboards, aber soooo grün sind die leider auch nicht. Allein das Balsa-Holz kommt von weit her. :whistle:
Ebenso sind Flama Surfboards von der Philosophie her sehr toll, aber nur am ersten Blick. Der Shaper hat mir nach langer Korrespondenz mitgeteilt und nachdem ich ihn lange ausgequetscht habe, dass er einen Klebstoff mit Polyesterharz verwendet und schon sind die Boards nicht mehr sooooo grün wie man laut website annehmen könnte. Viele Shaper und Firmen springen auf diese Öko-Schiene auf und holen sich natürlich viele Kunden, die aus irgendwelchen Gründen jetzt alternative Boards suchen. Nur finde ich, dass diese neuen Firmen nicht ganz ehrlich sind ehrlich sind. Ich habe schon viel experimentiert und tue es auch weiterhin, gerade jetzt wieder, nachdem du diesen Thread eröffnet hast, aber da lobe ich mir Firmen wie Fatum, die wenigsten die beste Qualität an Materialien verwenden und dazu stehen, dass es nicht 100 % Öko gibt und selbst 99 % sind schon nicht mehr die vollen 100 %. 😉
Boards nur mit Leinöl zu versiegeln ist ja kein Problem. Das größte Problem, das ich erfahren habe ist, dass die feinsten Haarrisse das Übel sind. Man müsste Boards aus Holz bauen, wo es null Haarrisse gibt. Um diese Haarrisse zu vermeiden, verwendet der Dude von Flama Surfboards eben diesen PU Kleber.
Unter ökologisch einwandfrei verstehe ich persönlich ein Holzboard aus Hölzern meiner Umgebung (am besten noch selbst schlägern 😆 ), ohne Geräte bearbeitet (Handsäge, Handhobel, Schleifpapier) dazu eine Verleimung aus z.B Knochenleim und eine Versiegelung mit Leinöl, dass ohne Toxic auskommt. Höchstmögliche Reduzierung von Giftstoffen / Carbon Footprint. Dass die Herstellung von Leinöl jetzt vielleicht diesem nicht entspricht wird schon so sein. Ich kenne Musikinstrumentenbauer, die so arbeiten, mit dem wichtigsten Vorteil, dass ihre Instrumente nicht wasserfest sein müssen 🙂
Bei einem Surfboard statt Glasfaser Jutte oder Bambusmatten zu verwenden, macht für mich noch kein Ökoboard daraus. Hollow Wooden Surfboards zu bauen und dann aber mit Polyesterharz / Epoxydharz zu versiegeln macht für mich ebenso kein Ökoboard. Überhaupt ein Element bei herkömmlichen Surfboards durch ein Naturprodukt zu ersetzen, hat nichts mit Öko zu tun. Meine Meinung halt.
Der Peter vom Caminosurf hat einmal ein Anregung geliefert, anch einer Surfsession beim Bier. Er hat gemeint, warum nicht ein Holzboard bauen, wo das eingedrungene Wasser über ein Ventil abfließt. Bei meinem HWS waren es so circa 1/8 Liter nach 3-4 Stunden surfen. Wäre eine Möglichkeit, oder? 😆
8. Mai 2014 um 17:46 Uhr #142638Florentine-Adam
MitgliedHey Peter_Lee!
Danke für die ausführliche Antwort! Du hast Recht, dass vieles schön und öko geredet wird, was nicht wirklich öko ist…
Nach deinem ersten Kommentar habe ich mich mal schlau gemacht und das Datenblatt von UV-L-Resin rausgesucht. Bei den Risiken stand dabei, dass er gefährlich für Fische und andere Wasserlebewesen ist… :dry: also vielen Dank für den Tipp, ich habe noch nichts bestellt und war mir dieses Sachverhaltes noch nicht so bewusst. Ich habe mich jetzt nochmal andernweitig erkundigt, wenn ich da mehr weiß, gibt’s weitere Infos.
Beim Holz habe ich darauf geachtet, dass es heimisches Holz aus der Region ist 😉
Den Gedanken hatte ich bei den Balsaboards nämlich auch…Liebe Grüße
Flo8. Mai 2014 um 18:54 Uhr #142639Peter_Lee
TeilnehmerHey ShaperFlo,
ich hoffe, dass ich dir dein Projekt nicht versaut habe, denn das wollte ich nicht. Ich habe das nur geschrieben, weil ich mir gedacht habe, dass jemand wie du, mit solchen handwerklichen Fähigkeiten und Leidenschaft dahinter, die perfekte Lösung finden wird, um ein 100 % Ökoboard zu bauen. Wie gesagt, ich finde z.B Kuntiqui und Flama grundsätzlich toll, nur dachte ich mir, dass ich mir solche Boards auch selbst bauen kann, aber wenn ich schon ein Ökoboard kaufe, dann ein echt astreines Board. 🙂
Bleib aber dran, es gibt sicher irgendwo die Lösung. Man müsste an den Haarrissen arbeiten. Wenn das Problem beseitigt ist, geht normales Leinöl. Oder die hohlen Boards innen auskleiden, Maisstärke Folie(?!), keine Ahnung.
Halte uns am Laufenden mit Ideen :whistle:
8. Mai 2014 um 19:20 Uhr #142640Florentine-Adam
MitgliedHey Peter_Lee!
Kein Sorge, du hast mich nur noch mehr motiviert, eine Lösung zu finden. Ich find das super, dass du mir den Wink gegeben hast mit dem „Doch-nicht-so-Öko“ 🙂 Viele leute sind da eher, wie ich zu Beginn, unkritisch… insofern danke 😉
Ich bin schon sehr am Überlegen. Ich weiß nicht, ob das funktioniert, aber hast du schonmal darüber nachgedacht, die Haarrisse mit einem Baumwollflocken-Leinölgemisch von innen vorzubeugen bzw. zu beheben? Das Gemisch ist wie Fugenpaste 😀
Ich weiß nicht ob du das Zeug kennst, ich dachte da an die Baumwollflocken, die man verwendet, um Epoxidharz anzudicken. Vielleicht klappt das ja.
Viele Grüße
Flo9. Mai 2014 um 8:45 Uhr #142644amoc
Teilnehmerwenn man mit dünneren Schichten bzw. Furnieren arbeitet und diese gegeneinander sperrt sollte man doch so viel Festigkeit in alle Richtungen erreichen, dass sich diese Haarrisse so weit eindämmen, dass das mit dem Leinöl dauerhaft funktioniert?
9. Mai 2014 um 16:49 Uhr #142647Peter_Lee
Teilnehmerdenk ich auch amoc. nur ich habe meine beiden hws falsch konstruiert bzw. in der üblichen bauweise. eventuell schon vorher eine konstruktion ohne laminat planen. vielleicht arbeiten wir mal im team und konstruieren etwas :whistle: 🙂
9. Mai 2014 um 17:07 Uhr #142648amoc
Teilnehmervielleicht arbeiten wir mal im team und konstruieren etwas :whistle: 🙂
Geile Idee!! Bin dabei.
VG, Andi
15. Mai 2014 um 7:33 Uhr #142715Robert-5
TeilnehmerMoin,
nen kleines Video zu Ökoboards das mir gestern über den Weg gelaufen ist. Es scheint tatsächlich ohne Epoxy und co zu gehen. Die sehen aus als wenn sie nur geölt wären. Leider sagt er nicht wirklich viel dazu wie ers macht.2. Juli 2014 um 10:29 Uhr #143207Anonym
InaktivHier Flachsmatten der Firma Bcomp, in etwa die, die NOTOX verwenden:
30. März 2015 um 23:14 Uhr #36488sidiabed
TeilnehmerUnd ein weiterer Thread, den ich ausgrabe 😉
wer hat denn mittlerweile alles Erfahrung mit den Leinengeweben? Welches Gewicht? Eine Lage? 2? 1x Leinen, 1x Glas?
25. August 2021 um 13:28 Uhr #316608Natalie
TeilnehmerSURFBRETT 6′ 900 SOFTBOARD MIT 3 FLOSSEN. OLAIAN Hochwertiges Schaumstoff-Surfbrett ist ideal zum Surfen in überfüllten Gewässern.
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